„Zukunftswald“ von WTV und rhenag

Mit der Enthüllung einer Informationstafel (Foto 2) neben einer zirka vier Hektar großen Fläche des WTV wurde am Dienstag offiziell das Projekt „Zukunftswald“ gestartet, das gleichzeitig das NRW-weit erste seiner Art ist. 

rhenag hat dieses Projekt zum 150-jährigen Bestehen seines Unternehmens initiiert und im WTV den perfekten Partner gefunden. „Unsere Fläche hier im Wasserschutzgebiet musste wieder aufgeforstet werden. Gleichzeitig suchten rhenag und die TU München eine geeignete Forschungsfläche. Und weil auch für uns Erkenntnisse über klimaresistente Wälder aus der Perspektive des Gewässerschutzes wichtig sind, ist diese Kooperation für alle ein Gewinn“, sagte WTV-Geschäftsführerin Ludgera Decking (Foto 1, 3. von links) bei einem Pressetermin zum Startschuss des Projekts, an dem auch rhenag-Vorstand Catharina Friedrich und Hans-Jürgen Weck (2. und 4. von links), Siegburgs Bürgermeister Stefan Rosemann (rechts) sowie Prof. Hans Pretzsch (1. von links), Leiter des Lehrstuhls für Waldwachstumskunde an der TU München, teilnahmen. Es soll herausgefunden werden, wie angesichts der Klimaerwärmung ein zukunftsfester Wald beschaffen sein muss. Um diese Frage wissenschaftlich fundiert beantworten zu können, hat man mit der TU München, eine der renommiertesten Universitäten auf dem Gebiet der Waldwachstumsforschung, mit der wissenschaftlichen Begleitung beauftragt.

Unter deren Anleitung wurden im vergangenen Herbst auf der Fläche des WTV 12.000 Setzlinge gepflanzt (Foto3). Wechselweise Traubeneichen und Weißtannen. In 15 Parzellen wurden dabei verschiedene Mischverhältnisse der Baumarten und Pflanzdichten angelegt. Die unterstellte Widerstandsfähigkeit sowie die Stärken im Zusammenspiel von Traubeneiche und Weißtanne sollen nun validiert werden, so Professor Pretzsch. Da Mischbestände häufig eine höhere Widerstandsfähigkeit gegenüber Störungen und eine höhere Diversität als Reinbestände aufwiesen, seien sie ein wichtiger Baustein in der Anpassung unserer Wälder an den Klimawandel, sagte er.

Das Forschungsprojekt ist langfristig angelegt und wird über zehn Jahre von der TU ausgewertet. Mit dem Zukunftswald soll das langfristige Zusammenwirken zweier Baumarten hinsichtlich Kohlenstoffbindung, Resilienz und Diversität untersucht werden. Die Ergebnisse sollen in Empfehlungen für den Waldumbau und die Behandlung von Mischbeständen in der Rhein-Sieg-Region sowie an der Wahnbachtalsperre und dem nördlichen Westerwald münden.