Leitungskreuzungen

Von besonderer Bedeutung in technischer Hinsicht sind Kreuzungen von größeren Gewässern durch Rohrleitungen. Die Hauptversorgungsleitungen von Siegburg-Siegelsknippen nach Osten kreuzen zweimal die Sieg, und zwar bei Hennef-Bülgenauel auf dem Weg vom Hochbehälter Hennef-Honscheid zum Hochbehälter Hennef-Eichholz und bei Windeck-Ohmbach zum Hochbehälter Windeck-Kuchhausen. Von den drei Hauptversorgungsleitungen ab Siegburg-Siegelsknippen wird die Sieg insgesamt noch dreimal gekreuzt. Bei Siegburg-Wolsdorf, Siegburg-Zange und Siegburg-Kaldauen.

Rheindüker

Der Wahnbachtalsperrenverband gewinnt Trinkwasser und bereitet es ausschließlich auf der rechten Rheinseite auf. Die drei Hauptversorgungsleitungen transportieren das Trinkwasser in die linksrheinischen Versorgungsgebiete. Mit sogenannten Rheindükern werden die drei Kreuzungen des Rheinstroms hergestellt.

1. Rheindüker (1956)

Den technischen Höhepunkt bei der Verlegung der ersten Hauptversorgungsleitung bildete die Kreuzung des Rheins in etwa 450 Meter Breite und in einer Tiefe von mehr als drei Metern unter der Stromsohle. Die jeweils mit Kugelmuffen verbundenen zehn Stahlrohre von je circa 50 Meter Länge wurden schwimmend von Schleppern bis an die Einbaustelle transportiert und in der ausgebaggerten Verlegerinne abgelegt. Um die einzelnen Stränge miteinander zu verbinden, wurde das mit Kugelmuffe versehene Ende auf einem Verlegeschiff abgelegt. Ein Kranschiff führte das freie Ende des nächsten im Strom abzulegenden Rohrabschnittes an das mit der Kugelmuffe versehene Ende des vorliegenden Rohres. So wurde Abschnitt für Abschnitt zum durchgehenden Dükerrohr zusammengeführt. Die kugelförmigen Verbindungsmuffen gestatteten durch ihre Beweglichkeit eine gute Anpassung an die Lage in der Verlegerinne und vermieden ungünstige Spannungen im Rohr.

2. Rheindüker (1965)

Die zweite Hauptversorgungsleitung kreuzt in Bonn- Graurheindorf den Rheinstrom mit einem Doppelrohrdüker. Er besteht aus zwei Stahlrohren von je 800 Millimetern Durchmesser in einem Achsabstand von 1,50 Metern und je 340 Metern Länge. Nach der im Zusammenbau auf einer Ablaufbahn auf der rechten Rheinseite und Herstellung der Verlegerinne im Strombett wurden die beiden Dükerrohre vom linken Rheinufer aus in die vorbereitete Rinne unter der Rheinstromsohle eingezogen.

 

3. Rheindüker (1982)

Die Fertigung und Verlegung des dritten Rheindükers im Zuge der dritten Hauptversorgungsleitung erfolgte während niedriger Stromwasserstände im Sommer und Herbst 1982. Dabei handelte es sich um eine gemeinschaftliche Dükerverlegung des Wahnbachtalsperrenverbandes (zwei Wasserleitungsrohre von je 800 Millimetern Durchmesser) und der Ruhrgas AG (zwei Gashochdruckleitungsrohre von je 400 Millimeter Durchmesser).

Siegdüker

In den 1990er Jahren wurde die Sieg beim Bau der dritten Versorgungsleitung von Siegburg Siegelsknippen über das Fassungsgelände im Hennefer Siegbogen zur Kreuzungsstation Sankt Augustin-Großenbusch mit einem sogenannten Doppeldüker überwunden, in dem neben zwei Stahlrohren DN 800 Millimeter insgesamt 15 Kabelschutzrohre DN 100 Millimeter zu einem Düker zusammengebaut wurden. Nach der Ausbaggerung der Dükerrinne in der Sieg zog man den am Ufer vormontierten Düker mit Winden quer zur Sieg durch diese Rinne, die anschließend verfüllt und durch eine Steinpackung gesichert wurde. Auf der mit einer verstärkten Kunststoffbeschichtung geschützten Außenwandung der Rohrleitung sind zwei Schutzrohre befestigt, in die nach der Verlegung Steuer- und Fernmeldekabel eingezogen wurden.