Fischereimanagement

Der klassische Ansatz, die Wasserqualität in einem Gewässer zu verbessern, besteht in der Reduzierung der Nährstoffzufuhr, um ein unerwünschtes Algenwachstum, also die Entwicklung von Phytoplankton (pflanzliches Plankton), zu reduzieren. In der Wahnbachtalsperre wurde dieses Prinzip mit einer Phosphoreiminierungsanlage verwirklicht und führte zu einer Re-Oligotrophierung (Nährstoffreduzierung) nach vorhergehender Eutrophierung, also Anreicherung von mineralischen oder organischen Pflanzennährstoffen im Wasser. Eine Verringerung des Phytoplanktonwachstums wird auch über die sogenannte Biomanipulation erreicht, die Steuerung der Nahrungsketten durch Beeinflussung des Fischbestandes. Zu beachten ist bei dem Verfahren, einen stabilen Zustand im Gewässer, das ökologische Gleichgewicht, zu halten. Eine Optimierung des Fischbestandes durch Besatzmaßnahmen und Hegebefischung sind die Instrumente, um einen geeigneten Fischbestand zu erreichen.

Ansgar Hehenkamp, ausgebildeter Fluss- und Seenfischer, bewirtschaftet den Laacher See in Pacht und führt für den WTV die Hegebefischung durch.

Ziel der Bewirtschaftung ist es, algenfiltrierendes Zooplankton zu fördern, indem planktonfressende Fische durch Schaffung gut strukturierter Raubfischbestände dezimiert werden, um dadurch die Biofiltration zu fördern. Denn die bedeutet eine Verbesserung der Wassergüte. Dem Zooplankton kommt bei der Regulierung der Größenstruktur der Algen eine bedeutende Rolle zu. Da viele Zooplankter (z. B. Wasserflöhe = Daphnien) bevorzugt kleine Algen (2-30 Mikrometer lang) filtrieren und so für eine natürliche und gewollte Vorfilterung des späteren Trinkwassers sorgen, bleiben überwiegend die größeren Algenarten übrig. Diese kann man bei der Trinkwasseraufbereitung leichter eliminieren. Werden diese filtrierenden Zooplankter durch eine hohe Anzahl von planktivoren (Plankton fressenden) Friedfischen (Fischarten, die keine anderen Fische jagen), gefressen, können sie die Größenstrukturen der Algen nicht mehr kontrollieren. Als Folge davon überwiegen dann die für die Trinkwassergewinnung unerwünschten kleinzelligen Planktoorganismen. Durch Besatz mit Raubfischen kann der Einfluss der Friedfische wieder reduziert werden.