Stiftung Wasserlauf

Die Stiftung Wasserlauf und der Rheinische Fischereiverband haben in enger Kooperation mit dem Wahnbachtalsperrenverband (WTV) und dem Wanderfischprogramm NRW (WFP NRW) eine Erbrütungs- und Aufzuchteinheit für Lachse auf dem Betriebsgelände der Trinkwasseraufbereitung in Siegburg-Siegelsknippen errichtet. Gemeinsames Ziel war und ist die Wiederherstellung der Gewässerlebensräume, so dass Wanderfische und viele andere anspruchsvolle Wasserlebewesen zurückkehren können. Wanderfischarten stellen hohe Ansprüche an die Fließgewässer und besiedeln im Laufe ihres Lebens verschiedene Lebensräume. Sie sind daher - der Lachs als wichtigster Anzeiger - ein Zeichen für intakte und auch vernetzte Gewässerökosysteme.

Nach etwa einjähriger Planungszeit begann im Herbst 2012 der Bau einer viel beachteten Lachsaufzuchtstation auf dem Betriebsgelände der Trinkwasseraufbereitungsanlage Siegburg-Siegelsknippen, die bis heute einmalig in Deutschland ist.

Nach teichwirtschaftlich-technischen Grundsätzen wurde die Anlage auf der Basis von Brutschränken und Rundstrombecken konzipiert und von der Stiftung Wasserlauf betreut, die auch heute noch die Verantwortung dafür trägt. Schon Ende des Jahres 2012 konnte die Anlage fertiggestellt und der Probebetrieb aufgenommen werden. Bis zum Frühjahr des darauffolgenden Jahres brachte man rückkehrende, laichbereite Lachse aus dem Meer und der Sieg noch auf die Teichanlage des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) in Kirchhundem. Dort wurden die Lachse künstlich befruchtet und die gewonnen Eier erbrütet. Nach einer Anfütterungsphase von etwa drei Monaten erfolgte das Einsetzen der Lachsbrütlinge mit einem Gewicht von 0,5 bis ein Gramm zurück in die Sieg, teilweise auch in die Wupper und die Dhünn. 

In der Halle auf dem Betriebsgelände Siegburg-Siegelsknippen mit je einem Bereich für die Erbrütung, die Anfütterung sowie die Haltung laichbereiter Lachse werden jährlich 200.000 Junglachse produziert. Die Rahmenbedingungen wurden bei der Planung in einer Machbarkeitsstudie für die Realisierung der Anlage kritisch geprüft und ein bauliches Konzept zur Umsetzung erstellt. Die Abstimmung der Wasserver- und -entsorgung mit den Belangen der Fischaufzucht besaß und besitzt hier besondere Priorität. Das Einlaufwasser für die Aufzucht muss von Trinkwasserqualität und somit für Menschen geeignet sein. Die Temperatur des Aufzuchtwassers wird dem natürlichen Jahreszyklus für Lachswasser angepasst, die Wassertemperatur dementsprechend überwacht und reguliert. Die Kriterien erfüllt der WTV durch das bereitgestellte, qualitativ hochwertige Trinkwasser.

Der Neubau (432 Quadratmeter Nutzfläche) des Wildlachszentrums Rhein-Sieg für die Aquakulturkreislaufanlage der Wildlachse wurde neben der ebenfalls seit 2012 errichteten Landwirtschaftsgerätehalle (Technikzentrum des ALWB) gebaut. Beide Hallen befinden sich unterhalb und westlich des Hochbehälters vor der Schlammentwässerungsanlage auf dem Betriebsgelände Siegburg-Siegelsknippen.