Trinkwassergewinnung aus der Talsperre

Am 12. Januar 1956 wurde dem Verband die wasserrechtliche Bewilligung zur Entnahme von 28,1 Millionen Kubikmeter Oberflächenwasser aus der Wahnbachtalsperre im Jahr erteilt. Diese Bewilligung ist ohne Befristung gültig.

Das Stauseevolumen beträgt 41,3 Millionen Kubikmeter. Das Pumpwerk in Seligenthal fördert bis zu 3.500 Kubikmeter Talsperrenwasser pro Stunde über eine Transportleitung DN 1000 in die Trinkwasseraufbereitung Siegburg-Siegelsknippen.

Das Vorbecken verfügt über ein nutzbares Speichervolumen von rund 500.000 Kubikmetern.

Wasserentnahme

Vorzugsweise entnimmt der WTV das Rohwasser aus der Tiefenwasserzone der Wahnbachtalsperre. In der warmen Jahreszeit, wenn das oberflächennahe Wasser von der Sonne gut durchleuchtet ist, verbietet sich eine Entnahme aus den oberen Schichten. Denn dort herrschen ideale Wachstumsbedingungen für Planktonalgen (Phytoplankton), die bei der Aufbereitung aufwendig entfernt werden müssten.

Temperaturschichtung

In der kalten Jahreszeit (etwa November bis Februar/März) ist die Wassertemperatur in der Regel in allen Tiefen gleich und das Wasser des Stausees wird vom Wind gleichmäßig durchmischt. Während dieser Zeit ist es unerheblich, aus welcher Tiefe das Wasser entnommen wird.

Chemische Beschaffenheit

Die nahe der Oberfläche lebenden und auch die im fast lichtlosen Tiefenwasser abgestorbenen, auf den Grund sinkenden Planktonalgen haben Einfluss auf die chemische Beschaffenheit des Talsperrenwassers.

Das im Sediment befindliche Mangan wird durch organische Säuren, die von Bakterien abgegeben werden, die die abgestorbenen Planktonalgen abbauen, in Lösung gebracht. Mangan ist zwar nicht gesundheitsschädlich, stört aber bei der Trinkwasseraufbereitung.