Im Turnus von 18 Monaten werden alle Betriebs- und Kontrolleinrichtungen der Wahnbachtalsperre bei einer sogenannten Talsperrenschau durch die Bezirksregierung Köln auf ihre Funktionsfähigkeit untersucht. Sie ist der „TÜV-Termin“ für die Talsperre und fand in der letzten Woche statt. Nicht nur die Überprüfung des baulichen Zustands stand auf dem Plan, sondern die Mitarbeiter des Wahnbachtalsperrenverbandes (WTV) mussten außerdem nachweisen, dass sie die Einrichtungen der Talsperre sachkundig bedienen können und Bauwerks- sowie Betriebsdaten im vergangenen Jahr umfassend dokumentiert haben. Zuständig für die Inspektion ist Rolf Kucera (links), der von Ingenieur Andreas Venzke von der Bau- und Planungsabteilung des WTV beim Kontrollgang begleitet wurde.
Kucera kennt die Talsperre aus mehreren Begehungen bereits seit rund 20 Jahren. An der Talsperrenschau nahmen außerdem WTV-Geschäftsführer Norbert Eckschlag, Elektromeister Christoph Weyden sowie Talsperrenmeister Markus Peil teil. Während seines mehrstündigen Kontrollgangs hatte Kucera nichts zu beanstanden. Stichprobenartig kontrollierte er an der Wahnbachtalsperre die Werte der etwa 15 Messeinrichtungen im Inneren des Damms, die Auskunft über den Wasserdruck auf das Mauerwerk geben. Auch begutachtete er ein im Damm neu installiertes Schwimmlot, an dem man die – ganz natürliche – Neigung und Bewegung des Stauwerks ablesen kann. Geprüft wurden ferner die Rohrbrucharmaturen, ein Sicherheitsmechanismus, der das Stauwerk vor eindringendem Wasser aus der Talsperre schützt. In der Praxis war das in rund 60 Jahren noch nie nötig. Dennoch müssen natürlich alle Kontrolleinrichtungen gewartet werden, um im Ernstfall zuverlässig zu funktionieren. Inspiziert wurde schließlich noch die Anlage, die bei Hochwasser für Entlastung sorgt und über Regler auf der Staumauer mechanisch betätigt wird. Das Wasser wird dann in ein Becken hinter der Staumauer abgelassen, von wo es durch den Wahnbach abgeleitet wird.