Das Kuratorium beim Wahnbachtalsperrenverband (WTV) setzt sich zusammen aus unabhängigen Wasserfachleuten verschiedener Spezialgebiete (Dipl.-Ing. Klaus Pütz, Dr. Lothar Paul, TU Dresden, Prof. Dr. med. Dirk Schoenen, Bonn), aus Vertretern der Bürgerinitiative „PRO Wahnbachtalsperre“, die seit dem Jahr 2004 eine neutrale Bewertung der Trinkwasserversorgung durch den WTV vornimmt, der Geschäftsführung der Stadtwerke Bonn (Peter Weckenbrock), dem Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises - vertreten durch Dr. Rainer Meilicke - sowie aus dem Vorstand (Frithjof Kühn, Rüdiger Wagner) und Geschäftsführung (Norbert Eckschlag, Dirk Radermacher) des WTV. Das Kuratorium hat am 23.11.2017 in Siegburg-Siegelsknippen getagt und den Jahresbericht sowie den Wassergütebericht des WTV beraten.
Zusammenfassend wurde von den unabhängigen Wasserfachleuten festgestellt, dass der WTV ein Trinkwasser mit ausgezeichneter Qualität und mit hoher Sicherheit an die rund 800.000 Einwohner in der Region Bonn/Rhein-Sieg/Ahr geliefert hat.
Der bewährte Multi-Barrieren-Ansatz des WTV, flankiert von wirksamen Schutzmaßnahmen im Einzugsgebiet, wird von den Experten sehr positiv beurteilt und garantiert ihrer Ansicht nach auch in Zukunft eine sichere Versorgung der gesamten Region mit gutem Trinkwasser.
Das Gremium hob in diesem Zusammenhang die besondere Bedeutung der im Zulauf zur Wahnbachtalsperre an der Vorsperre arbeitenden Phosphoreliminierungsanlage (PEA) hervor, in der das über den Wahnbach zufließende Wasser vorbehandelt und anschließend in die Hauptsperre abgegeben wird. Hierdurch wird eine gleichbleibend sehr gute Qualität des Rohwassers in der Talsperre für die spätere Trinkwasseraufbereitung in Siegburg-Siegelsknippen sichergestellt.
Die letzte Barriere, die Trinkwasseraufbereitungsanlage in Siegburg-Siegelsknippen bietet mit den optimierten Behandlungsverfahren die Gewähr für eine stets gute Trinkwasserqualität.
Thematisiert wurden auch die in der Öffentlichkeit häufig diskutierten Nitratgehalte im Trinkwasser. Aufgrund der seit inzwischen mehr als 25 Jahren bestehenden intensiven und sehr guten Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft in den Einzugsgebieten der drei Wassergewinnungsanlagen des WTV unter dem Dach des Arbeitskreises Landwirtschaft, Wasser und Boden im Rhein-Sieg-Kreis (ALWB) liegt der Nitratgehalt im Roh- und Trinkwasser mit 10 bis 30 mg/l deutlich unterhalb des Grenzwertes der Trinkwasserverordnung (50 Milligramm je Liter).
Sorge bereitet den Fachleuten allerdings der in letzter Zeit zu beobachtende „Gülletourismus“ aus Gebieten mit Massentierhaltung, der auch vor Wasserschutzgebieten nicht Halt macht und die im Rahmen der Kooperation mit der Landwirtschaft erzielten Erfolge in Sachen Nitratreduzierung zu-nichtemachen könnte. Um dies zu verhindern, bedarf es aus Sicht des Kuratoriums in Zukunft intensiver Bemühungen aller beteiligten Akteure auch aus Politik und Verwaltung.