Das Kuratorium beim Wahnbachtalsperrenverband (WTV) hat am 17. November 2016 in Siegburg-Siegelsknippen getagt und den Jahresbericht 2015 sowie den Wassergütebericht 2015 des WTV beraten. Weiterhin wurden die aktuellen bakteriologischen Befunde in den Trinkwasserverteilungsnetzen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse eingehend erörtert.
Der WTV versorgt die Bundesstadt Bonn, die Kreisstadt Siegburg und 13 der 18 Städte und Gemeinden des Rhein-Sieg-Kreises aus drei unabhängigen Wasserressourcen (Wasser aus der Wahnbachtalsperre sowie Grundwasser aus den Gewinnungsgebieten Untere Sieg bei Sankt Augustin-Meindorf und dem Hennefer Siegbogen) mit qualitativ hochwertigem Trinkwasser.
Das Kuratorium besteht aus unabhängigen Wasserfachleuten in verschiedenen Spezialgebieten (Dipl. Ing. Klaus Pütz, Dr. Lothar Paul, TU Dresden, Prof. Dr. med. Dirk Schoenen, Bonn) und Vertretern der Bürgerinitiative „PRO Wahnbachtalsperre“, die sich im Jahr 2004 im Zuge der Vergabe der Betriebsführung des WTV an die Stadtwerke Bonn gegründet hat und seitdem eine neutrale Bewertung der Trinkwasserversorgung durch den WTV vornimmt. Daneben sind die Geschäftsführung der Stadtwerke Bonn (Peter Weckenbrock), das Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises (Dr. Hildegard Schneider) sowie Vorstand (Frithjof Kühn) und die Geschäftsführung (Norbert Eckschlag, Dirk Radermacher) des Wahnbachtalsperrenverbandes im Kuratorium vertreten.
Der bewährte Multi-Barrieren-Ansatz des WTV, flankiert von wirksamen Schutzmaßnahmen im Einzugsgebiet, wurde von den Experten äußerst positiv beurteilt und bietet ihrer Meinung nach auch in Zukunft Gewähr für eine sichere Versorgung der gesamten Region mit gutem Trinkwasser.
Dipl. Ing. Klaus Pütz hob die besondere Bedeutung der im Zulauf zur Wahnbachtalsperre an der Vorsperre arbeitenden Phosphoreliminierungsanlage (PEA) hervor, in der das über den Wahnbach zufließende Wasser vorbehandelt und anschließend in die Hauptsperre abgegeben wird. Hierdurch werde eine gleichbleibend sehr gute Qualität des Rohwassers in der Talsperre für die spätere Trinkwasseraufbereitung in Siegburg-Siegelsknippen sichergestellt.
Die letzte Barriere, die Trinkwasseraufbereitungsanlage in Siegburg-Siegelsknippen mit den optimierten Behandlungsverfahren, sei Garant für eine stets gute Trinkwasserqualität.
Zusammenfassend wurde von den unabhängigen Wasserfachleuten festgestellt, dass der WTV im Berichtszeitraum ein Trinkwasser mit ausgezeichneter Qualität und mit hoher Sicherheit an die Verbraucher bzw. Endabnehmer geliefert habe.
Breiten Raum nahm auch das Auftreten des Umweltkeims Lelliottia amnigena seit August dieses Jahres ein, der nach einhelliger Meinung der Experten für die menschliche Gesundheit ungefährlich ist. Sein Auftreten wurde erst aufgrund neuer spezifischer Nachweisverfahren erkannt. Die deutsche Trinkwasserverordnung fordert die Herstellung von keimarmem und nicht von sterilem Wasser.