Nach umfangreichen Renaturierungsmaßnahmen auf dem WTV-Betriebsgelände Siegburg-Siegelsknippen als Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für die Bebauung hatten sich Flora und Fauna sehr gut entwickelt. Der sandige Boden, die Heideflächen und die Magerwiesen sowie wärmebegünstigende Böschungen, Trockenmauern und Steine boten und bieten bis heute insbesondere Zauneidechsen Lebensraum und ideale Entwicklungsbedingungen. Eine Vielzahl von Zauneidechsen-Kolonien konnte sich etablieren.

Ausgewachsene Eidechsen erreichen eine Gesamtlänge von 24 cm. Die Weibchen haben längere Rümpfe und weisen eine bräunliche Färbung auf. So sind sie im Sand, auf Steinen oder Laub nicht leicht zu erkennen. Die Männchen hingegen haben längere Köpfe und Schwänze sowie eine grüne Färbung, die ihnen auf der Wiese eine perfekte Tarnung ermöglicht. Nur bei genauerem Hinschauen sind sie im Gelände auszumachen.

An sonnigen, warmen Tagen ab Mitte März, Anfang April erwachen die Eidechsen aus ihrer Winterstarre in Erdspalten, Erdlöchern sowie  Mauerritzen. Sie kriechen heraus auf Steine, Totholz, Laubhaufen oder die Wiese. Sie brauchen die Sonnenwärme, um ihren wechselwarmen Körper aufzuheizen und um ihren Organismus auf Touren zu bringen.
Ende April, nach der ersten Häutung beginnt die Paarungszeit. Die Eiablage (ca. 5 bis 12 Eier) in lockerem Sandboden oder in Mauerhohlräumen erfolgt von Mai bis Juli oder sogar noch später. Die Entwicklung der Eier dauert ungefähr zwei Monate. Sie richtet sich nach der Umgebungstemperatur. Die Reptilien sind nach eineinhalb bis zwei Jahren geschlechtsreif.

Eidechsen haben viele natürliche Feinde. Dazu gehören ihre Luftfeinde, Greifvögel wie Bussard, Habicht oder Sperber, ebenso Rabenvögel und Amseln. Ferner Säugetiere wie Marder, Igel und Katzen. Auch für Nattern sind sie eine Bereicherung des Speiseplans. Besonders Jungtiere sind gefährdet. Leider werden, ähnlich wie z.B. Ringelnattern (deren Population auf dem Gelände des WTV mit Teichen, Wasserläufen und sumpfigen Flächen groß ist) viele Eidechsen beim Überqueren der Straßen oder beim Liegen auf dem warmen Asphalt von Autos überfahren. Im Winter fallen unzählige Eidechsen Wildschweinen zum Opfer, wenn diese auf der Suche nach Fressbarem den Boden durchwühlen.

Um nicht zur leichten Beute ihrer Feinde zu werden, behalten Eidechsen ihre Umgebung im Blick und sind immer fluchtbereit. Die Fähigkeit, ihre Färbung (mit Hilfe des so genannten „dritten Auges“) dem Untergrund anzupassen, garantiert eine optimale Tarnung.