Infoveranstaltung: Gewässerschonende Ausbringung von Gülle

So wie jedes Jahr zum Frühlingsbeginn bringen die Landwirte in diesen Tagen Gülle auf Ackerflächen und Grünland aus und wie jedes Jahr beginnen die Diskussionen im Hinblick auf den Umwelt- und Gewässerschutz.

An immer mehr Orten in Deutschland wird ein zu hoher Nitratwert im Grundwasser gemessen, wie aus einer Antwort des Bundesumweltministeriums an die Grünen im Jahr 2018 hervorgeht. Demnach ist Hauptverursacher für die Verunreinigung die Landwirtschaft mit ihrem großflächigen Einsatz von Düngemitteln, vor allem Gülle. Auch ein möglicher Eintrag von Krankheitserregern und Tierarzneimitteln über die Gülleausbringung wird intensiv diskutiert.

Während die zunehmende Nitratbelastung des Grundwassers in vielen Teilen Deutschlands ein Problem darstellt, muss sich der Wahnbachtalsperrenverband (WTV) darüber keine Sorgen machen. Der nach der Trinkwasserverordnung vorgegebene Nitrat-Höchstwert beträgt 50 mg/Liter. Beim Trinkwasser der Wahnbachtalsperre liegt er seit Jahren mit durchschnittlich 20 mg/Liter deutlich unter der zugelassenen Höchstmarke.

Das liegt vor allem an der aufwendigen Dünger-Bedarfsermittlung, der Festlegung des „richtigen“ Ausbringungszeitraumes und der eingesetzten modernen Technik beim Arbeitskreis Landwirtschaft, Wasser und Boden im Rhein-Sieg-Kreis (ALWB), dem der WTV angehört. 

Durch den Einsatz eines Gülleausbringers mit „Schleppschuh“ und bodennaher Verteiltechnik wird die Gülle vom ALWB zum richtigen Zeitpunkt, also dann, wenn Pflanzen die Nährstoffe zum Wachstum benötigen, auf Äckern und Wiesen ausgebracht. Dadurch wird erreicht, dass die Versickerung von Nitrat, Krankheitserregern und Tierarzneimitteln erheblich reduziert wird. Durch die moderne Ausbringungstechnik kann die Gülle emissionsarm in den Boden eingearbeitet werden, es riecht weniger, da keine Verflüchtigung in die Atmosphäre erfolgt. Die Verlagerung über die Bodenerosion und die oberflächige Abschwemmung wird erheblich reduziert.

„Düngen kann man allerdings nicht nach einer mathematischen Formel. Eine optimale Düngung hängt vom jeweiligen Ertragspotenzial der Fläche, der darauf wachsenden Pflanzenart, dem Zeitpunkt der Ausbringung des Düngers und vor allem von der Witterung im Laufe der Vegetationsperiode ab. Die ist aber nicht vorhersehbar und zu steuern“, erklärt ALWB-Geschäftsführer Michael Schmidt.

WTV und ALWB laden zu einer Informationsveranstaltung für alle interessierten Bürger

am Samstag, 04. Mai 2019, um 11 Uhr auf die Ackerfläche von 

                                       Landwirt Karl Josef Ley,
                                       Grafenwieser Weg 2,
                                       53819 Neunkirchen-Seelscheid 

ein, um die gewässerschonende Ausbringung von Gülle zu demonstrieren.

Anmeldung bis zum 30. April 2019 an info@wahnbach.de