Chlorgeruch verschwindet bald ganz

Seit November 2016 waren beim WTV und seit Dezember 2016 bei einem Abnehmer unter der erhöhten Zugabe von Chlordioxid keine weiteren Nachweise von coliformen Bakterien mehr  zu verzeichnen. Deshalb wurde am 23. März 2017 von der Expertenkommission aus Vertretern des WTV, der regionalen Gesundheitsämter, des Hygieneinstituts der Universität Bonn und einigen örtlichen Versorgungsunternehmen  eine Reduzierung der Chlordioxid-Desinfektionskapazität am Ausgang des Wasserwerkes Siegelsknippen vereinbart. Am 7. April 2017 erfolgte mit der Erhöhung des Talsperrenwasseranteils der erste Schritt zur sukzessiven Reduzierung bis auf das übliche Maß (0,07mg/l Chlordioxid) in insgesamt fünf Stufen.

Der Stufenplan im Einzelnen:

14. KW, 7. April 2017: Erhöhung des Anteils von Talsperrenwasser,
Chlordioxid-Zugabe blieb bei 0,2mg/l

18. KW, 5. Mai 2017: Reduzierung Chlordioxid um 0,02mg/l auf 0,18mg/l

20. KW, 19.Mai 2017: Reduzierung Chlordioxid um 0,02mg/l auf 0,16mg/l

22. KW, 02. Juni 2017: Reduzierung Chlordioxid um 0,02mg/l auf 0,14mg/l

24. KW, 15. Juni 2017: Reduzierung Chlordioxid um 0,02mg/l auf 0,12mg/l (voraussichtlich aber entbehrlich, da Zielwert am Wasserwerksausgang von ~ 0,07mg/l bereits erreicht sein wird)

Nach jeder Reduzierung des Chlordioxids erfolgen Kontrollen in den Netzen der Abnehmer.

Aktuell werden zum Abschluss der Trinkwasseraufbereitung 0,20 mg/l Chlordioxid dosiert, so dass derzeit am Wasserwerksausgang in Siegburg-Siegelsknippen (Auslauf des Hochbehälters Siegelsknippen) eine Chlordioxidkonzentration von 0,11 bis 0,12 mg/l gemessen wird (im Normalbetrieb: 0,06 mg/l). Dies führt für kurze Zeit noch dazu, dass in einzelnen Versorgungsgebieten (insbesondere in Siegburg, Hennef und Lohmar) vereinzelt Chlordioxid geruchlich und geschmacklich wahrnehmbar ist. Schon in wenigen Wochen wird Chlordioxid auch in den Bereichen um die Trinkwasseraufbereitung Siegburg-Siegelsknippen nicht mehr wahrnehmbar sein.

Seit August 2016 traten bei insgesamt 13 Trinkwasserproben Nachweise von coliformen Bakterien (1 / 100 ml) auf (Stand: 11. Januar 2017). Betroffen waren 6 Trinkwasserbehälter oder Übergabestationen des Wahnbachtalsperrenverbandes (siehe Abbildung) >hier<.

Vermehrt wurde dabei der Umweltkeim „Lelliottia amnigena“ im System des Wahnbachtalsperrenverbandes im Trinkwasser - zuletzt am 25. Oktober 2016 - nachgewiesen. Im Zeitraum (1. August bis 10. Januar 2017) wurden im Verteilungsnetz des WTV 1134 Routineproben entnommen und bakteriologisch untersucht. 98,49% der Trinkwasserproben waren unauffällig, in 1,1% der Proben wurden coliforme Bakterien nachgewiesen.

Im Wasserwerk Siegelsknippen ergaben sich bei 329 untersuchten Trinkwasserproben keine Nachweise von coliformen Bakterien.

Seit Oktober 2016 wurden 16 Trinkwasserhochbehälter des Wahnbachtalsperrenverbandes gereinigt.

Auch wenn es sich bei dem im Spätsommer/Herbst 2016 vereinzelt nachgewiesenen Keim „Lelliottia amnigena“ nach Einschätzung der Expertenkommission Trinkwasser um einen Umweltkeim handelte, der keine Gefahr für die allgemeine Bevölkerung darstellt, hatte der WTV aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes am 18. Oktober 2016 in Absprache mit dem Gesundheitsamt des Rhein-Sieg-Kreises die Chlordioxid-Desinfektionskapazität (durch Änderung des Mischungsverhältnisses Talsperren-/Grundwasser und Erhöhung der Chlordioxid-Dosierung) im Trinkwasserverbundsystem des Wahnbachtalsperrenverbandes erhöht, um Keime, die eventuell noch vereinzelt im Trinkwasser auftreten könnten, zu eliminieren.